Content in COVID-Zeiten:
Die Social Media Trends 2021
Das Jahr, an das wir uns alle erinnern werden: 2020 hat seine Spuren hinterlassen – in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Technik. Die Relevanz digitaler Medien wurde schlagartig um ein Vielfaches angehoben: Eine Umfrage von bitkom ergab, dass 75 % der User während der Corona-Pandemie vermehrt in sozialen Netzwerken aktiv sind. 2020 hat gezeigt, dass Social Media vor allem auch in der Krise unverzichtbar ist – zum einen, um in Kontakt mit Freunden und Familie zu bleiben, zum anderen aber auch für eine erfolgreiche Markenkommunikation.
Welche Trends, Tools und Netzwerke werden 2021 den Ton angeben? Eines steht fest: Der Lockdown geht vorerst weiter – so viel ändert sich also an der derzeitigen Situation kurzfristig nicht. Damit sind auch die vier Cs des COVID-Contents weiterhin von Relevanz.
What you C is what you get!
Für den Auftritt in sozialen Netzwerken in 2021 sollten Marken ihre Kommunikation an vier Grundpfeilern ausrichten, den vier Cs:
- Community (Gemeinschaft)
- Contactless (kontaktlos)
- Cleanliness (Hygiene)
- Compassion (Mitgefühl)
Der Fokus kann dabei selbstverständlich variieren: Unter „Compassion“ lassen sich beispielsweise Beiträge fassen, in denen man den Mitarbeiter*innen und Kund*innen dankt – für ihren Einsatz, ihre Treue oder die Bereitschaft, statt eines Ladenbesuchs online einzukaufen. Und noch ein Beispiel: Ihr bietet Eure Leistungen auch kontaktlos an? Dann kommuniziert dies klar und deutlich. Online bestellen und kontaktlos im Laden abholen, Beratung per Videocall oder Bestellungen über einen Messenger-Dienst – die Möglichkeiten sind zahlreich, nur muss Eure Community davon wissen.
Am besten, Ihr stellt Euch die vier Cs als einen (moralischen) Kompass vor. Witze über das Virus und Masken? Sorry, aber das ist so weit vom Spielfeld des Corona-Contents entfernt, wie nur möglich.
Dauerbrenner Memes
Von der Moral zu den Memes – härter könnte der Cut wohl kaum sein, schlittern Memes doch oft haarscharf an dem vorbei, was moralisch sag- und machbar ist. Daher gilt: Wer Memes in seine Content-Strategie integriert, der sollte die Zeit für eine ausgiebige Recherche und Monitoring unbedingt mit einplanen. Fast jeder Dritte nutzt Memes – da lohnt es sich für Unternehmen, spätestens 2021 auf den Hype-Train aufzuspringen. Dass dieser Schritt von Erfolg gekrönt sein kann, zeigt die Entwicklung des Instagram-Accounts agentur_boomer: Aus dem Nichts ist dieser Kanal mittlerweile bei über 40.000 Followern.
Kundenbindung über Content
Sorgen Memes in Zeiten von Corona für die nötige Prise Humor, können Marken mit User-generated Content (UGC) eine weitere wichtige Emotion hervorrufen: Verbundenheit und (digitale) Nähe durch authentische Interaktionen mit Nutzer*innen. Klingt bekannt? Das Stichwort ist „Community“ – die vier Cs kommen auch hier zum Einsatz. Ob Bilder oder Videos, Content von Usern mit Eurem Produkt hilft Euch nicht nur bei der Redaktionsplanung, sondern erzielt den Effekt der Wertschätzung und Nähe. Sekthersteller Rotkäppchen hat seine für Ostern 2020 geplante Social-Media-Kampagne zurückgezogen und unter dem Hashtag #nähesenden komplett auf UGC umgeschwenkt: User konnten ihre Video- und Ostergrüße unter diesem Hashtag posten. Die Clips wurden dann von Rotkäppchen geteilt – eine schöne und emotionale Geste. Laut der Marketing-Plattform Mavrck erzielt UGC auf Facebook sogar 6,9-mal mehr Engagement als gewöhnlicher Brand-Content. Daher sollte er 2021 zum festen Bestandteil Eurer Content-Strategie werden.
Verkaufsgespräche digital
Lockdown – der Großteil aller Geschäfte in den Innenstädten ist zu. Wo finden nun Verkaufsgespräche statt? Richtig, in den sozialen Netzwerken! Auch 2021 wird es wichtig sein, über Messenger-Dienste den Draht zu Kunden zu halten und auf ihre Fragen einzugehen. Das Stichwort lautet „Conversational Marketing“. Durch den Dialog mit Usern, der sich beispielsweise über Chatbots automatisieren lässt, wird Beratung kontaktlos und trotzdem nahbar. Die Beziehung zu Kunden lässt sich aufbauen und nachhaltig pflegen.
Digitaler Schaufensterbummel
Bleiben wir beim Bild der leeren Innenstadt: In Zeiten von Corona werden die echten Schaufenster zunehmend durch Shopping-Funktionen in sozialen Netzwerken abgelöst. Instagram hat in diesem Zusammenhang erst kürzlich aufgestockt: Mit Shops schuf das Unternehmen bereits im Mai 2020 ein „natives Shopping-Erlebnis“ direkt in der App, welches es Marken erlaubt, ihre Produkte zu präsentieren. In der App wanderte das Herz-Icon für die Aktivitäten nach oben rechts – sein Platz wurde durch das Shop-Icon gefüllt. Dies ist ein fundamentaler Shift im Design, der darauf schließen lässt, dass Instagram auch 2021 seinen Status als Shopping-Plattform etablieren möchte. Für Marken ist es also höchste Zeit, ihre Produkte über Markierungen und Shops direkt in der App anzubieten und Usern so den digitalen Schaufensterbummel zu ermöglichen.
Must haves: Auf diese Netzwerke kommt es 2021 an!
Speaking of Instagram: Das Netzwerk sollte auch in Zukunft ein wesentlicher Channel der Marketingkommunikation sein. Zwar holt der unmittelbare Konkurrent TikTok auf, doch hat Instagram mit seinen 15 Millionen aktiven Nutzer*innen im Monat in Deutschland weiterhin die Nase vorn. Auch die Berufsnetzwerke LinkedIn und XING haben 2020 – insbesondere im B2B-Sektor – stark an Relevanz gewonnen und warten mit neuen Features auf, wie zum Bespiel der Story-Funktion. Als Experten-Netzwerke und Channels für branchenrelevante Informationen werden sie auch 2021 wichtige Anlaufstellen sein.
Und was ist mit Facebook? Ist das tot? Auf keinen Fall! Ein Blick auf die Zahlen spricht eine eindeutige Sprache: Nach wie vor nutzen 305 Millionen Menschen in Europa das Netzwerk täglich. Es wäre also fatal, den „Oldie“ unter den Kanälen zu vernachlässigen.
Die Basics umsetzen – ein Fazit
Genug vom Trendgewitter? Können wir verstehen! 2021 wird einiges an Neuheiten bringen, doch können wir die Worte von unserem Branchen-Kollegen Felix Beilharz nur unterschreiben: „80 % der Unternehmen da draußen haben auch die Themen von vor 3-4 Jahren noch nicht richtig etabliert.“ Daher gilt: Schafft statt halbgar umgesetzter Meme-Postings auf Instagram lieber die Grundlagen, damit User Eure Präsenzen gern besuchen. Von dort aus lässt es sich viel besser in kleinen Schritten zu den speziellen Trends und Themen gehen. Denn eine Content-Strategie wird nicht automatisch besser, nur weil man Memes hinzunimmt.
QUELLEN
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Social-Media-Nutzung-steigt-durch-Corona-stark-an
https://blog.hubspot.de/marketing/social-media-marketing-trend
https://de.statista.com/infografik/17348/nutzung-von-memes/
https://t3n.de/news/5-instagram-accounts-lustig-arbeitsalltag-1326164/
https://rheindigital.de/blog/2020/social-media-marketing-trends/
https://t3n.de/news/user-generated-content-kunden-831742/
https://allfacebook.de/toll/state-of-facebook
https://business.instagram.com/blog/introducing-shops-on-instagram